12. Tagung Landmanagement
2018 – Integrales Wasser- und Landmanagement
5. November 2018 im Audimax der ETH Zürich
Seit der industriellen Revolution wurden mit Hilfe effizienterer technischer Mittel unzählige Gewässerkorrektionen durchgeführt. Oftmals wurden die Gewässerverbauungen mit grossflächigen Meliorationen verbunden: Land wurde den Gewässern abgerungen mit dem Ziel, die Lebensgrundlagen zu verbessern und fruchtbares Land zu gewinnen. Durch die Einengung und Begradigung vieler Gewässerläufe auf einen minimalen Raum entstanden sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Siedlungen neue Lebens- und Produktionsräume.
Ausgelöst durch immer offensichtlicher Probleme des früheren Handelns setzte vor einem halben Jahrhundert ein gesellschaftlicher Gesinnungswandel ein – die Gewässer wurden zunehmend geschützt mit dem Ziel, sie in einen möglichst naturnahen Zustand zurückzuführen. Das ist jedoch nur möglich, wenn den Gewässern wieder mehr Raum zur Verfügung gestellt wird. Werden heute in einem Gewässer wasserbauliche Massnahmen geplant, gehen sie zwingend mit der Wiederherstellung der ökologischen Funktionen sowie Revitalisierungen einher. Als eine weitere Komponente kommen aktuell Klimaanpassungsstrategien sowie das integrale Risikomanagement für den Schutz vor Naturgefahren hinzu. Beide Bereiche haben ebenfalls einen starken Raumbezug, wenn es um die Einbettung der Gewässer in unsere heutige Natur- und Kulturlandschaft geht.
Mit dieser ganzheitlichen Berücksichtigung der Gewässer sind neue Landnutzungskonflikte entstanden. Ob für Hochwasserschutz, Renaturierungen, Gewässerräume oder Grundwasserschutzzonen – es sind zu einem grossen Teil landwirtschaftliche Nutzflächen, die entweder direkt verloren gehen oder in eine extensive Nutzung zu überführen sind.
An der diesjährigen 12. Landmanagement Tagung wollen wir Bilanz ziehen. Zum einen soll aufgezeigt werden, wo wir heute mit dem Hochwasserschutz, den Revitalisierungen, der Ausscheidung der Gewässerräume sowie mit dem qualitativen Gewässer- und Grundwasserschutz stehen bzw. welche Herausforderungen sich heute und in der nahen Zukunft stellen. Zum anderen diskutieren wir, mit welchen Instrumenten aus den Bereichen Raumplanung, Landwirtschaft sowie Natur- und Landschaftsschutz das Landmanagement zu einem integralen Wasserund Einzugsgebietsmanagement beitragen kann.