Tagung 2026

Landmanagement und Alpwirtschaft

Mittwoch, 21. Januar 2026
Audimax (HG F 30) der ETH Zürich

 

Eine Schweiz ohne Alpwirtschaft? Unvorstellbar!

Die Alpwirtschaft ermöglicht die Nutzung von höheren
Lagen im Sommer, sie prägt unsere Kulturlandschaft und ist eng mit sensiblen
Bergökosystemen, regionaler Kultur und überliefertem Wissen verbunden. Kein
Wunder also, dass die Alpsaison von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der
Menschheit anerkannt wurde. Doch die saisonale Nutzung der Alpen bringt
vielfältige Herausforderungen mit sich – ökologischer, wirtschaftlicher und
gesellschaftlicher Art.

Um auf die Bedeutung und die Herausforderungen von
Weide- und Alpwirtschaft aufmerksam zu machen, hat die Generalversammlung der
Vereinten Nationen das Jahr 2026 zum Internationalen Jahr der Weidelandschaften
erklärt. Auch die Tagung Landmanagement widmet sich in diesem Jahr diesem Thema.

Die Alpwirtschaft steht unter zunehmendem Druck. Der
Klimawandel macht sich mit Trockenperioden, häufigeren Unwettern und wachsenden
Naturgefahren besonders in den Bergen bemerkbar. Der Mangel an qualifiziertem
Personal setzt die Alpwirtschaft zusätzlich unter Druck.

Ein zentrales Thema für die
Alpbewirtschaftung sind die Infrastrukturen: Ihre Erstellung und der Unterhalt
im alpinen Raum sind kostenintensiv. Umso mehr sind funktionale,
ressourcenschonende Lösungen gefragt – idealerweise mit Mehrwert für andere
Nutzergruppen. Besonders auf abgelegenen Alpen stellen Erschliessung, Wasser-
und Energieversorgung eine Herausforderung dar.

Auch das Zusammenspiel von Berg- und Talbetrieb ist
entscheidend. Nur wenn die strukturellen Voraussetzungen in beiden Bereichen
aufeinander abgestimmt sind, kann eine ganzheitlich funktionierende
Bewirtschaftung gelingen. Die Tagung befasst sich daher mit der Frage, welche
Formen der Zusammenarbeit innerhalb oder über Regionen hinweg erforderlich sind
– und welche Rolle traditionelle Organisationsformen wie Genossenschaften oder
Korporationen spielen.

Regional sehr unterschiedliche Nutzungsintensitäten bringen
ökologische Folgen mit sich: Während in gut erschlossenen Lagen eine
tendenzielle Übernutzung beobachtet wird, drohen weniger rentable Flächen zu
verbuschen oder ganz aufgegeben zu werden.

Nicht zuletzt steht die Frage der Wertschöpfung im Raum.
Die Zukunft der Alpwirtschaft hängt wesentlich davon ab, ob ihre Produkte
entlang der gesamten Kette – von der Erzeugung bis zur Vermarktung – regional
verankert und vom Markt ausreichend gewürdigt werden.

Diese zentralen Fragen betreffen nicht nur die
Alpwirtschaft – viele davon stellen sich in ähnlicher Form auch für andere
periphere Räume.

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